„Die Idee ist ebenso einfach wie erfolgversprechend: Auf einem Grundstück bewirtschaften Einwohner unterschiedlichster Herkunft ihre Beete. Über die Arbeit kommen sie in Kontakt, tauschen sich über das gemeinsame Tun und Anderes aus. Der interkulturelle Garten ist geboren.“
Positive Beispiele für derartige Projekte gibt es in ganz Deutschland, unter anderem in Mannheim, aber auch in Lippstadt. Warum, so fragte sich eine Initiatorinnengruppe aus dem Verein „anders ackern“, sollte das nicht auch in Neubeckum funktionieren? Ein geeignetes Grundstück war nahe der Roncallischule bald ausgemacht.
Bei der Stadt stießen die Projektleiterinnen Annemarie Koblentz, Julia Stutz und Hilde Schiller mit ihrem Vorhaben auf offene Ohren, wie sie im Gespräch mit der „Glocke“ berichteten. Fachbereichsleiter Heribert Essmeier habe Unterstützung zugesagt. Allerdings erging aus dem Rathaus die Empfehlung, sich zunächst bei den Anrainern des Grundstücks der Zustimmung zu versichern. Und daran scheiterte das integrative Projekt zunächst. Denn zwei Nachbarn mochten sich mit dem öffentlichen Garten vor der Haustür nicht anfreunden. Ein Anwohner kündigte entschiedenen Widerstand an, falls das Gartenprojekt weiterverfolgt werde. Seine Befürchtung: Zuviel Unruhe im Wohnumfeld. Die Frauen von „anders ackern“ sahen ein, dass hier nichts mehr geht, und machten sich auf die Suche nach einer Alternative.
Dabei hat ihnen Bürgermeister Dr. Karl-Uwe Strothmann Unterstützung zugesagt. Auf Nachfrage von Julia Stutz bestätigte er, dass die Stadt das Vorhaben unterstütze, ein geeignetes Grundstück allerdings erst gefunden werden müsse. Rund 1000 Quadratmeter Platz würden die Initiatorinnen nach eigenen Angaben für den interkulturellen Garten benötigen. Die Fläche sollte nach ihrer Vorstellung möglichst im Besitz der Kommune sein und die Möglichkeit einer Umzäunung bieten. Innerhalb des Gartens könnten Mitwirkende eigene Beete bewirtschaften, aber auch Gemeinschaftsanpflanzungen seien geplant.
Die Anlage soll ausdrücklich ein Ort der Begegnung sein, daher stünde sie auch allen Besuchern offen, die nicht aktiv mitarbeiten. Die gesuchte Fläche sollte wenig verschattet sein und keine Bodenbelastungen aufweisen. Besonders wichtig: Sie sollte nicht abseits, sondern möglichst zentral liegen. Am liebsten würden die Gärtnerinnen noch dieses Jahr loslegen. Jetzt allerdings steht erst einmal Lobbyarbeit an. An den Rat hat die Gruppe eine Anregung zur Förderung ihres Vorhabens gerichtet. Eine Vorstellung bei den Ratsfraktionen wird erwogen. Damit es spätestens im kommenden Jahr im interkulturellen Garten grünt und blüht.
Wir danken herzlich für die Berichterstattung!