Die Glocke 05.10.2018: Laakenhof in Enniger freut sich über Förderung der Kirche

Enniger/Neubeckum (gl). Die Deutsche Bischofskonferenz hat bei ihrer Herbstversammlung Handlungsempfehlungen zu Ökologie und nachhaltiger Entwicklung für die deutschen Diözesen verabschiedet. Die bischöfliche Stiftung zur Ausbildung katholischer Geistlicher hat diese in Enniger bereits umgesetzt. Denn sie hat landwirtschaftliche Flächen nach ökologischen Kriterien zu moderaten Preisen an den Laakenhof für zunächst 13 Jahre verpachtet.

Der Laakenhof stand vor dem Aus, nachdem die Verpächterin, die Heidelberg Cement GmbH, nach 25 Jahren den Pachtvertrag gekündigt hatte. Aber mit dem neuen Pachtvertrag kann der Biohof an neuer Stelle in Enniger weitermachen („Die Glocke“ berichtete). Eine fünfköpfige Hofgemeinschaft, zwei Auszubildende und fünf Teilzeitkräfte bewirtschaften den Hof.

Die Rinderherde der vom Aussterben bedrohten Nutztierrasse Altdeutsches Niederungsrind steht dort ganztags auf der Weide. Die neun Bentheimer Schweine, ebenfalls eine vom Aussterben bedrohte Nutztierrasse, wohnen in einer Hütte auf der Obstwiese. Die 250 Hühner laufen auf der Hofstelle frei herum. Auf 3 Hektar wachsen Gemüse und Kartoffeln. Die Milch wird in der hofeigenen Käserei verarbeitet. Alle erzeugten Lebensmittel werden laut Bericht über Abokisten, Hofladen und den ökologischen Bauernmarkt in Münster direkt vermarktet. Damit trägt sich der Biobetrieb wirtschaftlich.

„Die Kirche will biologisch wirtschaftende Betriebe fördern, die ihre Produkte in der Region vermarkten. Wir streben eine transparente Vergabe kirchlicher Pachtflächen nach sozialen und ökologischen Kriterien an“, erklärt Thomas Kamp-Deister, Referent Schöpfungsbewahrung beim Bistum Münster. Er hatte sich mit Weihbischof Dr. Stefan Zekorn, Maria Kleingräber von der Fachstelle Umweltschutz am Bischöflichen Generalvikariat und Bürgermeister Berthold Lülf dafür eingesetzt, dass die Flächen an den Laakenhof gingen.

„Wir sind glücklich über die gesicherte Situation auf dem neuen Hof, auch wenn wir gern auf der alten Hofstelle geblieben wären“, erklärt Hannah-Theresa Wappler von der Hofgemeinschaft. „Eventuell können wir einige der bisherigen Grünlandflächen behalten.“ „Es ist toll, wertvolle alte Rassen zu erhalten, die Flächen artenreich zu bewirtschaften und dabei hochwertige  Lebensmittel zu erzeugen“, betont die 27-Jährige.