Neubeckum (himm) – In 90 Minuten einen Garten von rund 400 Quadratmetern zu planen, das ist möglich, wenn Menschen zusammensitzen, die akribisch ein gemeinsames Ziel verfolgen. Der „Interkulturelle Garten“ in Neubeckum jedenfalls könnte gleich auf zweierlei Weise Gestalt annehmen.
Am Samstag trafen 20 engagierte Hobbygärtner und Flüchtlinge mit ihren Familien zusammen, um direkt vor Ort ein Konzept für den ersten Teil des Areals zwischen Vellerner Straße und Lupinenweg auf zwei Plänen zu entwerfen.
Beide Entwürfe gehen von einer Kräuterschnecke als Mittelpunkt des Gemeinschaftsgartens aus. Tortenstückartig würde sich der eine Garten entwickeln, während man bei der anderen Variante eher von rechteckigen Parzellen sprach. Erdbeeren und Kartoffeln sollen angebaut werden. Über ein Gewächshaus für Tomaten und Paprika macht man sich Gedanken. Alle Beteiligten möchten zudem Obstbäume pflanzen, um Äpfel, Quitten und Zwetschgen ernten zu können.
Auch Wildblumen sind vorgesehen und gleich daneben Bienenstöcke. Eine Grillecke für gemeinsame gemütliche Stunden ist fest im Konzept verankert. Ein mobiler Grill sei wohl die beste Lösung, stellte man während der angeregten Diskussion fest. So könnten alle Utensilien in einem bereits vorhandenen Bauwagen vor Verlassen des Geländes eingeschlossen werden.
Dass sich die Gruppe rund um den Verein „Anders ackern“ der großen Verantwortung bewusst ist, die sie für ihr gepachtetes Gelände direkt gegenüber des Seniorenzentrums St. Anna trägt, wurde zudem deutlich, als der Vorschlag, einen Teich anzulegen, aus Angst, dass dort spielende Kinder zu Schaden kommen könnten, schnell verworfen wurde. Letztere werden nämlich mit bedacht und erhalten eine Spielecke.
Doch als erster Schritt ist noch vor dem Winter die Wiese umzubrechen. Hier ist Unterstützung seitens der Stadt Beckum oder der ortsansässigen Landwirte gefragt. Denn mit dem Spaten sei die schwere Arbeit nicht zu schaffen, stellten die Moderatorinnen Julia Stutz, Martha Steinhorst und Inga Röwer fest.